Lehrende: Prof. Rosa Barba
Veranstaltungsart: künstl.- prakt. Unterricht
Anzeige im Stundenplan: FK.D.KA
Unterrichtssprache: Deutsch
Klassenbeschreibung: Klasse Erweiterte Ideen von filmischen Räumen und konzeptuelle Fotografie Expanded Cinematic Spaces and Conceptual Photography
Zusätzliche Informationen: This Hybrid Semester 2020/2021 will take place on following dates: 20.10 Class presentations for new students 29.10 Plenum online from 10am 5.11 Individual meetings (online) 12.11 Plenum at HfK and Visit of Künstlerhaus Bremen and artist talk by Photographer and artist Heinz Knes 19.11 Individual meetings (online) 26.11 Plenum an der HFK 7.12 - 10.12: Workshop and Lectures in collaboration with the Jacobs University and artist Brody Condon (see below) 17.12 Plenum online 7.1 Individual meetings (online) with artist James Richards 14. 1 Plenum online 21. 1 Individual meetings (online) with artist James Richards and Rosa Barba 2.2 Performance Lecture by Irina Gheorge 6pm online 4.2 Plenum at HfK Das Workshop Bild und Emotion, in Zusammenarbeit zwischen dem Ku¨nstler Brody Condon und HfK Bremen Professorin Rosa Barba untersucht die unsichtbaren Zustände, die unserer Erfahrung mit Bildern zugrunde liegen. Der forschungsbasierte dreitägige Workshop konzentriert sich auf die verkörperte und dematerialisierte Natur der menschlichen Bildverarbeitung und des menschlichen Affekts, sowie auf die Werkzeuge und Verfahren, die fu¨r den Zugang zu Daten u¨ber diese Prozesse verwendet werden. Inhaltlich schließt somit das Vorhaben an die Schwerpunkte der Professur fu¨r Erweiterte Ideen von filmischen Räumen und konzeptuelle Fotografie an, Prozessualität und Multisensorialität in der Erfahrung mit und Erschaffung von (bewegten) Bildern zu erforschen und bewusst in eigene ku¨nstlerische Arbeitsverfahren einzusetzen. Durch gezielte Beobachtung und Abwandlung entsprechender experimenteller psychologischer Methoden wird der Workshop ein ästhetisch fokussiertes Experiment hervorbringen, das in Zusammenarbeit mit Studierenden der HfK Bremen in Absprache mit Forschenden des Fachbereichs Psychologie der Jacobs University durchgefu¨hrt wird. Angestrebt werden soll so ein neuer Diskurs u¨ber die Wechselwirkung innerer Zustände und ihrer visuellen Artikulierung, welche schon immer Gegenstand bildender Kunst sind. Durch die Einbeziehung psychologischer Methoden können Ansätze herausgearbeitet werden, welche nachhaltig die Auseinandersetzung und auch Vermittlung bildender Kunst anregen können, an der HfK wie daru¨ber hinaus. Die Praxis des Ku¨nstlers Brody Condon (geb. 1974, Mexiko), weist ein anhaltendes Interesse an Erlebnisästhetik in Wechselwirkung mit Psychologie. Ziel seiner Arbeit ist es, dem teilnehmenden Subjekt einen kritisch-reflektierenden Zugang zu einem spezifischen Erfahrungsspektrum zu bieten. Eben jenen Zugang verfolgt auch die von Rosa Barba geleitete Klasse an der HfK Bremen. Fu¨r dieses Projekt sind folgende DozentInnen aus der Abteilung fu¨r Psychologie der Jacobs University bereits kontaktiert worden: Prof. Ahmed Karim: untersucht die direkte transkranielle Kortex-Stimulation zur Modifizierung von Bildern auf Bildschirmen / Radwa Khalil: Untersucht psychologische Fragen aus einer sozioökonomischen Perspektive sowie Verbindungen zwischen Kreativität und Kognition / Prof. Ben Godde: Erforscht die Plastizität der kortikalen Informationsverarbeitung sowie höhere kognitive Funktionen beim Menschen / Xlab unter Leitung von Arvid Kappas: untersucht Emotionen und die damit verbundenen psychophysiologischen Prozesse. Ku¨nstler im Labor Es gibt zahlreiche Beispiele von Ku¨nstlerInnen und HandwerkerInnen, die in den Laboren der Psychologie gearbeitet haben. Barbas ku¨nstlerische Praxis hinterfragt die multisensorialen - kognitiven wie sozialen – Bedingungen in der Erschaffung und Wahrnehmung von Bildern; die unsichtbaren Strukturen an der Basis visueller Räume. Das vermeintlich unsichtbare und sich ständig verändernde Material, das wiederum Condon bei seinen eigenen Beobachtungen im Labor fand, stellte sich als ein besonderes Wesen heraus. Diese Objekte digitaler Natur sind in verschiedenen Programmiersprachen verkörpert, in automatisierten Injektionsalgorithmen fu¨r dissoziative Medikamente, Experimentablaufdiagrammen, Datenstrukturen. Der Messinghandwerker oder Kameramann wurde durch den Informatiker, den Interaktionsdesigner und den Datenanalytiker ersetzt. Ethik der Partizipation Diese ku¨nstlerischen Methoden, insbesondere wenn sie in einem sozialku¨nstlerischen oder klinisch-psychologischen Kontext angewandt werden, stehen vor dem Dilemma, den Teilnehmenden und unterstu¨tzenden Institutionen die Anwendung ethischer Verfahren zu beweisen und zu gewährleisten, während die alchemistischen ku¨nstlerischen Qualitäten der Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit erhalten bleiben. Die Verwendung traditioneller Bewertungsstrategien zur Bestimmung von Wirkung und Sicherheit untergräbt oft genau die Ergebnisse, die sie zu kritisieren beabsichtigen. Vor diesem Hintergrund werden alle teilnehmenden Gruppenbegegnungen in Absprache mit einem ausgebildeten Psychologen erstellt und es wird erwartet, dass sie sich an die Ethik- und Datenschutzprotokolle halten, wie sie von den kooperierenden Forschern definiert wurden.