Lehrende: Prof. Raphael Sbrzesny
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: IntL.02
Unterrichtssprache: Deutsch
Veranstaltungsbeschreibung: I: Theorie: In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit neuen Körpern in der Kunst (und Musik?). Digital, virtuell, liquid und posthuman sind die zentralen Stichworte, die zuletzt ausführlich beispielsweise im Kunstforum (Band 265) zum Verhältnis Mensch/Maschine diskutiert wurden. Im Seminar werden wir einige zentrale Begrifflichkeiten sowie aktuelle künstlerische Positionen vorstellen und kennenlernen. Vor allem untersuchen wir die Frage, inwiefern Konzepte eins Parallelkörpers im digitalen Raum ein emanzipatives Potential und Effekte für Begegnungen im Analogen haben können. Kurz: Kann eine im digitalen Raum erprobte Fluidität, Vervielfältigung und Dopplung von Körpern und Identitäten einen großzügigeren Umgang und Beweglichkeit im Sozialen zur Folge haben? Die interdisziplinären, medienübergreifenden und immersiven Arbeiten einer jungen Künstler*innengeneration sind im Spannungsfeld einer kritischen Praxis, einem lustvollen Umgang mit den Oberflächen digitaler Formate und einem emanzipativen Spielen jenseits eindeutiger Identitätszuschreibungen zu verorten. Der Philosoph Francois Jullien sieht in der Veränderung das zentrale Wesen der Kultur. Die Kunst (und die Hochschule für Künste) könnte als Ort kultureller Produktion also das Epizentrum sich ständig in Veränderung befindender Subjekte sein. II: Praxis: Im Sommersemester, in dem wir uns vermutlich fürs Erste hauptsächlich im digitalen Raum treffen und austauschen werden, wollen wir in kleinen Fingerübungen Parallelkörper entweder digital bauen (je nach technischen Möglichkeiten und Fähigkeiten), Avatare mittels Moodboards am Computer oder analog entwickeln oder in einfachen Verkleidungen, die wir mittels Materialien des täglichen Lebens finden bauen (Lebensmittel, Papier, Alte Kleidung, Bücher, Toilettenpapier, Hygieneartikel…). Einzelne Qualitäten unserer Parallelkörper und Avatare können zu Beginn als Inspiration auch schreibend erarbeitet werden: In kurzen Texten können wir einen zweiten Charakter, eine Persona entwerfen, die wir unseren primären Entwürfen des Selbst zur Seite stellen. Je offener die Formate und Vorschläge, desto besser. Interessierte Studierende melden sich in Artist an oder nehmen direkt mit mir Kontakt
Zusätzliche Informationen: In Absprache sind bei regelmäßiger Teilnahme und je nach Arbeitsaufwand zwischen 4 und 10 CP für ein künstlerisch-gestalterisches Projekt in FK, ID und DM und als Wahlmodul in der Musik anrechenbar.